Der Dicke Turm wacht gut über seinen Wein
(r) Am Montag wurde bei den Weingärtnern Esslingen für dieses Jahr zum letzten Mal gelesen. Auch Jochen Kenner und Achim Jahn von den Weingärtnern Esslingen zogen ein letztes Mal mit ihren Teams in den Weinberg und ernteten die Trauben für einen ganz auserlesenen Tropfen: Den „Dicken Turm“, ein Cuvée aus Cabernet Sauvignon und Cabernet franc. Die Trauben wachsen auf der wohl exklusivsten Lage in Esslingen, der „Esslinger Burg“.
Jochen Kenner bewirtschaftet 25 Ar mit der Rebsorte Cabernet Sauvignon. „Der Burghang ist sehr gut für diese Sorte aus dem Süden. Das sehr warme Kleinklima zwischen den Burgmauern, die die Wärme speichern, bekommt ihr sehr gut. Die Trauben sind richtig schön gesund“. Dass die Essigfliege hier noch keinen Schaden angerichtet hat erklärt er damit: „Die Beeren haben eine relativ harte Haut.“
Nebenan erntete Achim Jahn, Vorstandsmitglied bei den Weingärtnern, den Cabernet franc für das Cuvée. Auch er ist zufrieden mit der Ernte und verspricht: „Das wird wieder ein guter Tropfen, tief dunkelrot, wunderschön kräftig, im Holzfass gereift und bestechend durch das Aroma vollreifer Beeren.“ Ca. 1200 Flaschen gibt es in jedem Jahr vom „Dicken Turm“. Die Esslinger Burg und der darunter liegende Weinberg wurden vor 700 Jahren zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Für die Weingärtner Esslingen ist das Jubiläum ein Anlass ist, den Cuvée „Dicker Turm“ (Jahrgang 2012) und den Riesling 2013 der Lage „Esslinger Burg“ in diesem Jahr mit einem Sonderetikett zu schmücken. Achim Jahn, der sich oft mit Spaziergängern, die zur Burg wandern unterhält, möchte noch einen wohl häufigen Irrtum aufklären: „Viele sagen mir, den Wein bekommt doch nur der Bürgermeister, den kriegt sonst niemand! Das stimmt nicht, den kann man in Mettingen in der Kelter kaufen.“