Weil lange Zeit beim Dicken Turm nichts voranging, gründete Petra Helmcke vor zehn Jahren zusammen mit einigen Gleichgesinnten die Initiative Turmwächter, die dieses Herzensanliegen vieler Esslinger wieder in den Fokus rückte.
Frau Helmcke, hätten Sie sich 2014 träumen lassen, dass Ihr Ziel trotz anfänglicher Widerstände nun greifbar nah ist?
Träume, Tatkraft und ein gutes Netzwerk sind die Grundlage, um etwas zu verändern. Für mich gab es von Anfang an in meinen Gedanken nur den Erfolg. Einzelne Zweifel kamen eher später, aber auch die konnten dank intensiver Arbeit und der großen Unterstützung vieler aus dem Weg geräumt werden.
Was war das Erfolgsrezept?
Entscheidend waren die vielen Esslingerinnen und Esslinger sowie Firmen mit ihren großen und kleinen Spenden. Das war für uns die Bestätigung, dass wir ein wichtiges Thema anpacken. Ein Besucher einer Turm-Führung – ein hochkarätiger Experte für die Landesbauordnung – hat uns wertvolle Hinweise zum anfangs viel zu umfangreich und kostspielig geplantem Brandschutz gegeben. Wesentlich war auch, dass unser Anliegen breit in die Öffentlichkeit getragen wurde. Und natürlich hat jeder einzelne Turmwächter alles gegeben und viele Stunden seiner Freizeit geopfert. Wir waren und sind ein starkes Team mit Menschen, die für ihr Esslingen brennen. Das ist das Schönste daran.
Sollte die Stadt den vielen Engagierten etwas zurückgeben?
Unbedingt muss das Esslinger Wahrzeichen für die Menschen geöffnet werden. Neben einer Eröffnungsfeier für alle ist vieles möglich. Denken Sie and die früheren Jazz-Frühschoppen im Dicken Turm. Vielleicht wäre das eine Idee, nachdem am Dulkhäusle derzeit nicht gejazzt wird. Und ich träume davon, dass der Turm mindestens alle zwei Monate an einem Wochenende geöffnet und von einem Verein betreut wird. Da könnte es Kaffee, Kuchen und Musik geben oder zum Beispiel einen Tag des Judo-Vereins. So würde der Turm zum Bindeglied zwischen Stadt und Ehrenamt. Die Vereine können für sich werben, Besucher könnten Lust bekommen, Geburtstage und Hochzeiten dort zu feiern und so für eine gute Auslastung sorgen. Man muss nur wollen – wie bei der Sanierung. Sie wissen ja: Mit Träumen fängt alles an …
Das Gespräch führte Alexander Maier.
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