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„Da schlummern ungeahnte Potenziale“
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Bürger machen sich für den Dicken Turm stark

Das Wahrzeichen hinter sich und große Herausforderungen vor sich: Die Turmwächter Holger Haug (links) und Petra Helmcke übergeben OB Jürgen Zieger (Mitte) einen dicken Ordner mit Unterschriften für den Dicken Turm. Foto: Bulgrin

Esslingen: Initiative Turmwächter sammelt 3184 Unterschriften für die Aufwertung des städtischen Wahrzeichens

Von Alexander Maier

Fragt man die Esslinger, was sie ganz besonders mit der Stadt in Verbindung bringen, sind die Chancen groß, dass der Dicke Turm genannt wird. Zuletzt ist dieses Esslinger Wahrzeichen jedoch ins Abseits geraten: Die Gaststätte wurde geschlossen, seither steht das historische Bauwerk leer – dabei wünschen sich viele Bürger, dass der Dicke Turm neu belebt wird. Mit den Turmwächtern hat sich eine Initiative gebildet, die sich auf vielfältige Weise engagiert, der Esslinger Burgverein will sich der Sache ebenfalls annehmen. Dass die Turmwächter vielen Esslingern aus der Seele sprechen, zeigt eine Unterschriftensammlung: 3184 Esslinger machen sich für eine Sanierung des Dicken Turms stark, der nach ihrem Willen „einer dauerhaften bürgernahen Nutzung zugeführt“ werden soll. Gestern wurden die Unterschriftenlisten an OB Jürgen Zieger übergeben.

Millionenschwere Investitionen nötig
Esslingens Stadtoberhaupt freut sich über das Interesse der Bürger am Dicken Turm. Doch er machte gegenüber den Turmwächtern auch deutlich, dass die Stadt erst einmal richtig viel Geld in die Hand nehmen müsste, wenn sie das Bauwerk aus dem Dornröschenschlaf wecken wollte. Gemeinsam mit der Stadt hat der Burgverein ein Gutachten in Auftrag gegeben, das klären soll, wie und mit welchen Schritten der Dicke Turm wieder nutzbar gemacht werden kann. Technisch liegt vieles im Argen, die alte Gaststätteneinrichtung ist längst nicht mehr zeitgemäß, und die immer höheren Brandschutzauflagen erfordern millionenschwere Investitionen. Eines freilich ist Zieger wichtig: „Die historische Bausubstanz ist nicht gefährdet.“ Alles weitere sei eine Frage der Finanzen – und der Nutzung. „Es gibt zwar viele Ideen, aber noch kein Konzept“, erklärte der OB den Turmwächtern, die die Unterschriften in Abstimmung mit dem Burgverein gesammelt hatten. Immerhin: Das Stadtmarketing hat Führungen durch den Dicken Turm inzwischen ins Programm aufgenommen, Veranstaltungen im ganz kleinen Rahmen sind wieder möglich. Und am Tag des offenen Denkmals haben die Turmwächter rund 400 Menschen durch das alte Gemäuer geführt.

Die Initiative will am Ball bleiben – und sieht sich durch die vielen Unterschriften, die gesammelt wurden, bestätigt. „Wir wünschen uns eine Nutzung, die den Dicken Turm möglichst vielen Esslingern zugänglich machen sollte. Was das genau sein wird, ist Sache der Stadt. Wichtig ist uns nur, dass man am Thema dranbleibt“, sagt Turmwächter Holger Haug, der nur eine Einschränkung macht: „Eine total abgehobene Nutzung, die nur ganz wenigen zugutekommt, sollte es nicht sein.“ Dem Oberbürgermeister boten die Turmwächter gestern einen konstruktiven Dialog an – und sie sagten zu, dass sie sich auch um Spenden für die Sanierung des Wahrzeichens bemühen wollen. Denn Petra Helmcke von der Initiative weiß: „Der Dicke Turm liegt vielen Bürgern und Touristen sehr am Herzen.“

Dass die Stadt aktuell keine finanziellen Spielräume für größere Investitionen in den Dicken Turm sieht, mochte OB Jürgen Zieger gestern im Gespräch mit den Turmwächtern nicht verhehlen. Doch er hätte nichts dagegen, wenn sich das Engagement der Initiative auch finanziell auszahlen würde: „Es wäre schön, wenn die Bürger bei diesem Thema nicht nur ihren Wunsch und Willen formulieren, sondern das Projekt auch mit ihren Spenden unterstützen würden. Das würde der Stadt vieles erleichtern.“ An den Turmwächtern soll das nicht scheitern. Petra Helmcke sagte Zieger gestern schon mal zu: „Wir werden unser Bestes geben.“

Pressefoto EZ: Bürger machen sich stark

Das Wahrzeichen hinter sich und große Herausforderungen vor sich: Die Turmwächter Holger Haug (links) und Petra Helmcke übergeben OB Jürgen Zieger (Mitte) einen dicken Ordner mit Unterschriften für den Dicken Turm. Foto: Bulgrin

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