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Ein Hingucker – außen und innen.

SANIERUNG Der Dicke Turm soll mit Leben gefüllt werden.

Stolz thront die Esslinger Burg als beliebtes Fotomotiv über der Stadt. Mehr als 800 Jahre haben die Anlage und der weithin sichtbare Dicke Turm bereits auf dem Buckel. Und wenn es nach den Plänen der Stadt geht, soll der Dicke Turm in den kommenden Jahren von möglichst vielen Esslinger Bürgerinnen und Bürger mit Leben gefüllt werden.

Denn spätestens mit der Schließung des Turmrestaurants vor mehr als elf Jahren kehrte im Esslinger Wahrzeichen Ruhe ein. „Deshalb haben wir 2017 schließlich begonnen, den Dicken Turm zu sanieren“, berichtet Erster Bürgermeister Ingo Rust, der sich seit seinem Amtsantritt im Jahr 2015 für die Sanierung einsetzt. „Wir haben viele Spenden von Privatpersonen und Unternehmen erhalten, die wir als Stadt Esslingen anschließend verdoppelt haben. Dadurch konnten wir eine neue Gasheizung einbauen, Brandschutzvorgaben erfüllen und vor allem die Burgstube als Räumlichkeit für private Feiern renovieren.“ Und auch wenn beim Blick von außen alles beim Alten scheint, ist der Dicke Turm im Inneren inzwischen ein echter Hingucker.

Bereits wenige Schritte hinter der alten, schweren Holztür stehen die Besucherinnen und Besucher mitten im Esslinger Wahrzeichen. Die dicken Wände und die Schießscharten zeugen noch von der Vergangenheit des Kanonenturms als Teil der Stadtbefestigung. Über eine gewundene Treppe geht es entlang der alten Mauern dutzende Stufen hinauf in die Burgstube. Wer nicht mehr ganz so gut zu Fuß ist, kann stattdessen den neuen Aufzug in der Mitte des Turms nutzen.

In der Burgstube angekommen, wartet auf die bis zu 50 Gäste ein atemberaubender Blick über die Dächer Esslingens. Neben dem großzügigen Gastraum umfasst die Etage auch sanierte Toiletten und eine geräumige Küche.

Seit zwei Jahren können Privatpersonen die Burgstube mieten. „Mit einem Preis von 330 Euro für acht Stunden arbeiten wir lediglich kostendeckend. Schließlich wurde der Turm bereits durch Spenden der Esslinger Bürgerinnen und Bürger saniert“, erklärt Rust. Hinzu kommen noch Kosten für das Catering. Hier stehen aktuell vier Caterer zur Auswahl. Bei den fast 70 Veranstaltungen seit der Wiedereröffnung im Frühjahr 2021 handelt e es sich meist um private Feiern. „Neben runden Geburtstagen finden in der Burgstube viele Hochzeiten statt“, berichtet Johannes Schneiderhan, Geschäftsführer von Esslingen live, der stadteigenen Betreibergesellschaft. Doch auch Firmen können die Räumlichkeiten des Esslinger Wahrzeichens mieten. Wer für seine Veranstaltung weit mehr als 50 Gäste einladen möchte, muss sich noch ein wenig gedulden. Als letzter Abschnitt des Dicken Turms steht bald die Sanierung des Turmsaals bevor. Dieser befindet sich innerhalb des gut zu erkennenden hölzernen Aufbaus an der Spitze des Turms. Seit das dort beheimatete Restaurant 2011 seine Türen schloss, stand der Turmsaal leer. „In Kürze haben wir das Spendenziel von 300.000 Euro erreicht“, verrät Ingo Rust und strahlt. Auch hier verdoppelt die Stadt Esslingen wieder jeden gespendeten Euro. „Und sollte die veranschlagte Summe von 600.000 Euro für die Sanierung aufgrund gestiegener Baupreise nicht mehr ausreichen, tragen wir selbstverständlich die Mehrkosten“, versichert der Finanzbürgermeister.

Spätestens zum Stadtjubiläum

im Jahr 2027 soll die Renovierung des Dicken Turms abgeschlossen sein. Doch schon jetzt ist das Projekt für Ingo Rust ein voller Erfolg: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie es auf der Burg Schritt für Schritt vorangeht und wie sich die Esslinger Unternehmen und die Bürgerinnen und Bürger für ihr Wahrzeichen engagieren.“

 

 

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