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Sanierung des Esslinger Wahrzeichens.

Beim Dicken Turm geht’s alles andere als träge voran

Von Alexander Maier

Großzügige Spenden erweisen sich für den Dicken Turm als Treibstoff bei der Sanierung. Das Ja des Gemeinderats fehlt zwar noch, scheint aber an diesem Montag nur noch Formsache zu sein.

Esslingen – Einstimmigkeit im Betriebsausschuss Städtische Gebäude, Einstimmigkeit im Verwaltungsausschuss. Jetzt fehlt noch das Ja des gesamten Gemeinderats, das in der Sitzung an diesem Montag nur eine Formsache zu sein scheint. Jahrelang ging beim Dicken Turm rein gar nichts, so dass das Esslinger Wahrzeichen ins Abseits zu geraten drohte. Doch viele Bürger ließen nicht locker.

Die eigens gegründeten Turmwächter rückten den Wunsch nach einer Sanierung immer wieder in den Fokus, der Burgverein schaltete sich ein, und auch im Rathaus reifte die Erkenntnis, dass der Dicke Turm zu wichtig ist, um ihn links liegen zu lassen. Mittlerweile ist die Sanierung des historischen Bauwerks zu einem Anliegen geworden, das die Menschen in der Stadt verbindet – und für das sich viele engagieren: mit Worten, Taten – und Spenden.

Bürgerstube soll bis Jahresende wieder öffnen können

Diese Engagement hat auch den Gemeinderat überzeugt, der schließlich entschieden hat, jeden gespendeten Euro durch einen weiteren aus dem Stadtsäckel zu verdoppeln. Und weil die Spenden munterer als erwartet sprudeln, kann die Stadt bei der Turmsanierung sogar aufs Tempo drücken und einige Arbeiten, die erst später geplant waren, vorziehen.

Hinter den meterdicken Mauern des Esslinger Wahrzeichens wird seit Monaten geschuftet: Derzeit laufen Verputz- und Trockenbauarbeiten, marode Holzstützen werden saniert. Damit die oberen Etagen barrierefrei erreichbar sind, wird ein Aufzug montiert, Sanitär-, Heizungs- und Elektroarbeiten für das zweite Obergeschoss laufen ebenfalls. Das Ziel ist klar: Bis zum Jahresende soll die dortige Bürgerstube – so Corona will – für kleinere Veranstaltungen mit bis zu 50 Personen wieder nutzbar sein. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unseren Zeitplan einhalten können“, erklärt Finanzbürgermeister Ingo Rust.

Für später geplante Arbeiten könnten vorgezogen werden

Die Wiedereröffnung der Burgstube soll allerdings nur ein erster Schritt sein, denn das große Ziel der Stadt und aller Unterstützer ist klar: So rasch wie möglich soll der Dicke Turm wieder zur guten Stube der Stadt werden und mit seinem Turmsaal Platz für Kulturveranstaltungen, Feiern und andere Events mit bis zu 200 Besuchern bieten.

Dass dieses Ziel in greifbare Nähe rückt, ist auch den zahlreichen Spendern zu verdanken, die mit großen und kleinen Beträgen geholfen haben. Zuletzt ließen die Familie Entenmann mit 50 000 Euro und der Turmwächter-Verein mit 40 000 Euro die Spendenkasse nochmals kräftig klingeln. Der Burgverein hat laut Rust ebenfalls eine weitere Zuwendung angekündigt. Deshalb könnten einige für später geplante Arbeiten vorgezogen werden, etwa die Erneuerung der Heizungsanlage, der Einbau eines Windfangs sowie einer weiteren Dusche, die auch von Künstlern bei Burgkonzerten genutzt werden kann.

Alles in allem werden dafür rund 110 000 Euro fällig. Verdoppelt der Gemeinderat auch die jüngst eingegangenen Spenden, können die vorgezogenen Arbeiten in Auftrag gegeben werden.

 

 

 

 

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