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Der Dicke Turm wird fit gemacht.

Esslingen Gemeinderat segnet nächste Schritte der Innensanierung ab – Spenden beschleunigen Baufortschritt

Von Alexander Maier

Die Zeichen standen schon eine ganze Weile günstig – nun ist es amtlich: Die Innensanierung des Dicken Turms kann weitergehen, und zwar schneller, als man es im Rathaus eigentlich geplant hatte. Weil die Spenden für die Erneuerung des Esslinger Wahrzeichens zuletzt munterer als erwartet sprudelten, hat der Gemeinderat grünes Licht gegeben, einige Maßnahmen vorzuziehen. Das nächste Ziel ist klar im Blick: Bis zum Jahresende sollen die Arbeiten so weit erledigt sein, dass erste Veranstaltungen mit etwa 40 Besuchern möglich sind, auch die nächsten Sanierungsschritte sollen möglichst rasch angegangen werden.

2011 waren im Dicken Turm die Lichter ausgegangen: Der letzte Restaurantpächter musste die Segel streichen, ein Nachfolger war nicht in Sicht, und weil die Stadt mit erheblichen Sanierungskosten kalkulierte, schien eine Wiedereröffnung in weiter Ferne. Doch dann machten sich zahlreiche Bürger für ihren Turm stark: Die Initiative Turmwächter, die später sogar zum Verein wurde, sammelte Unterschriften, der Burgverein nahm sich des Themas an, erste Spenden flossen. Und schließlich wurde ein Sanierungskonzept entwickelt, mit dessen Hilfe der Turm zum Veranstaltungs ort mit Catering-Möglichkeiten werden sollte. Die Außensanierung des historischen Gemäuers will die Stadt selbst schultern, die Innensanierung soll durch Spenden finanziert werden. Doch auch da hilft die Kommune inzwischen mit: Jeder gespendete Euro wird aus dem Stadtsäckel verdoppelt. Und die Sanierungsarbeiten gehen munter voran: Teile des alten Interieurs mussten im Einklang mit dem Denkmalschutz zurückgebaut werden, und als sich Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht, Finanzbürgermeister Ingo Rust und Hagen Schröter vom Burgverein jüngst zur Baubegehung trafen, stellten sie zufrieden fest: „Das alte beziehungsweise neue Gesicht der Burgstube im ersten Obergeschoss lässt sich schon erahnen.“ Ein geplantes Baustellenvesper musste wegen Corona abgesagt werden – dafür gab’s vom Burgverein Essensgutscheine für die Handwerker.

Nun hat der Gemeinderat zusätzliche Bausteine zur Sanierung des Turms freigegeben: Die ersten beiden Bauabschnitte der Innensanierung hatte der Gemeinderat bereits im November beschlossen. Dank weiterer Spenden – zuletzt kamen 50 000 Euro von der Familie Entenmann, 40 000 Euro von den Turmwächtern und 25 000 Euro vom Burgverein – kann die Stadt sogar noch mehr tun als geplant. Dafür gab’s von Finanzbürgermeister Ingo Rust Lob und Anerkennung für das Engagement der Spender. Dank ihrer Zuwendungen können mit den ersten zwei Bauabschnitten bereits Arbeiten aus dem weiteren Aufgabenkatalog realisiert werden.

Das erste große Etappenziel ist die Wiedereröffnung der Burgstube im zweitobersten Stockwerk des Turms, die bis zum Jahresende für Veranstaltungen mit etwa 40 Plätzen hergerichtet wird und dann auch barrierefrei über einen neuen Aufzug erreichbar sein wird. Außerdem standen die Sanierung der Sanitäranlagen, der Rückbau der alten Küche und die Herstellung brandschutzgerechter Fluchtwege ganz oben auf der Liste der Sanierungsmaßnahmen, die zügig vorangehen und die Stadt zuversichtlich machen, dass sie ihren aktuellen Zeitplan einhalten kann. Zum Gelingen will die Stadt auch weiterhin ihr Scherflein beitragen – deshalb hat der Gemeinderat beschlossen, dass die Spendenverdoppelung, die bislang nur für die ersten beiden Sanierungsabschnitte gegolten hatte, weitergeführt wird. Die Spendensammler werden sich allerdings auch weiter ins Zeug legen müssen: Für den nächsten Bauabschnitt, der den Turmsaal im Obergeschoss wieder für große Veranstaltungen nutzbar machen soll, sind weitere 600 000 Euro kalkuliert – nach bisherigem Modus muss die Hälfte durch Zuwendungen finanziert werden.

 

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