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Stadt drückt beim Dicken Turm aufs Tempo.

Esslingen Sanierung des historischen Bauwerks kommt voran – Spenden machen zusätzliche Arbeiten möglich

Von Alexander Maier

Esslingen Jahrelang ging beim Dicken Turm rein gar nichts, das Esslinger Wahrzeichen drohte ins Abseits zu geraten. Doch viele Bürger ließen nicht locker, die eigens gegründeten Turmwächter rückten den Wunsch nach einer Sanierung immer wieder in den Fokus, der Burgverein schaltete sich ein, und auch im Rathaus reifte die Erkenntnis, dass der Dicke Turm zu wichtig ist, um ihn links liegen zu lassen. Mittlerweile ist die Sanierung des historischen Bauwerks zu einem Anliegen geworden, das viele Menschen in der Stadt verbindet – und für das sich viele engagieren. Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten – und mit Spenden. Das vielfältige Engagement hat auch den Gemeinderat überzeugt, der schließlich entschieden hat, jeden gespendeten Euro durch einen weiteren aus dem Stadtsäckel zu verdoppeln. Und weil die Spenden munterer als erwartet sprudeln, kann die Stadt bei der Turmsanierung sogar aufs Tempo drücken und einige Arbeiten, die erst später geplant waren, vorziehen.

Hinter den meterdicken Mauern des Esslinger Wahrzeichens wird seit Monaten geschuftet: Derzeit laufen Verputz- und Trockenbauarbeiten, marode Holzstützen werden saniert. Damit die oberen Etagen des Dicken Turms barrierefrei erreichbar sind, wird ein Aufzug montiert, Sanitär-, Heizungs- und Elektroarbeiten für das zweite Obergeschoss laufen ebenfalls. Das Ziel ist klar: Bis zum Jahresende soll die dortige Bürgerstube – so Corona will – für kleinere Veranstaltungen mit bis zu 50 Personen wieder nutzbar sein. „Und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir unseren Zeitplan einhalten können“, erklärte Finanzbürgermeister Ingo Rust, als er nun im gemeinderätlichen Betriebsausschuss der Städtischen Gebäude Esslingen (SGE) über den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten berichtete. Die Wiedereröffnung der Burgstube soll allerdings nur ein erster Schritt sein, denn das große Ziel der Stadt und aller Unterstützer ist klar: So rasch wie möglich soll der Dicke Turm wieder zur guten Stube der Stadt werden und mit seinem Turmsaal Platz für Kulturveranstaltungen, Feiern und andere Events mit bis zu 200 Besuchern bieten.

Dass dieses große Ziel mehr und mehr in greifbare Nähe rückt, ist nicht zuletzt den zahlreichen Spendern zu verdanken, die mit großen und kleinen Beiträgen geholfen haben, die Turmsanierung voranzubringen. Zuletzt ließen die Familie Entenmann mit 50 000 Euro und der Turmwächter-Verein mit 40 000 Euro die Spendenkasse nochmal kräftig klingeln (wir berichteten). Der Burgverein hat laut Rust ebenfalls eine weitere Zuwendung angekündigt. Deshalb schlug der Finanzbürgermeister ob des Geldsegens vor, einige ursprünglich für spätere Sanierungsabschnitte geplante Arbeiten vorzuziehen: So soll die Heizungsanlage erneuert werden, hinter der mächtigen Eingangstür wird ein Windfang eingebaut, Elektro-, Sanitär- und Heizungsarbeiten für den Turmsaal im dritten Obergeschoss werden vorgezogen. Außerdem werden unter anderem marode Teile der Holzkonstruktion erneuert und eine zusätzliche Dusche eingebaut, die auch von den Künstlern bei Burgkonzerten genutzt werden kann.

Alles in allem werden dafür 110 000 Euro fällig. Dass dieses Geld gut angelegt ist, war im SGE-Ausschuss unbestritten. „Wir sind alle der Meinung, dass der Turm sobald wie möglich wieder offenstehen sollte. Wenn sich während der Bauarbeiten Synergien ergeben, sollten wir die nutzen“, fasste Jürgen Menzel (Grüne) die Stimmung zusammen. Am Ende empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat einstimmig, die jüngst eingegangenen Spenden wie gewohnt zu verdoppeln und die vorgezogenen Arbeiten in Auftrag zu geben.

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