Die Turmwächter hatten viel getan, um die Esslinger Burg und ganz besonders den Dicken Turm wieder in den Fokus zu rücken: Sie hatten rund 3500 Unterschriften für die Sanierung gesammelt, Führungen und Infoveranstaltungen organisiert, Kontakte geknüpft, im Internet getrommelt und bei Verwaltung und Gemeinderat für ihr anliegen geworben. Nun hat ihr Engagement Früchte getragen. „Wir freuen uns sehr, dass sich die Stadt entschlossen hat, die Sanierung der Gebäudesubstanz auf der Burg in Angriff zu nehmen. Das ist ein Riesenerfolg“, erklärt Turmwächterin Petra Helmcke. „Bisher hat sich darum vor allem der Burgverein gekümmert. Künftig können wir uns gemeinsam mit dem Burgverein auf die Innensanierung des Dicken Turms konzentrieren. Diese Aufgabe ist groß genug.“ Für die Turmwächter ist die Zukunft der Burg, die zum Stadtjubiläum 1977 generalsaniert worden war, ein Herzensanliegen. „Wir haben viel Zuspruch in der Bevölkerung gefunden. das hat die Stadt nun honoriert“, freut sich Petra Helmcke. Nun sieht die ehrenamtliche Initiative eine neue Phase ihres Engagements eingeläutet. „Seit der Gemeinderat seinen politischen Willen bekundet hat, spüren wir ein noch stärkeres Wir-Gefühl. Viele wollen helfen“, berichtet Turmwächterin Svenja Fleckenstein. „Die Bürger haben eine realistische Perspektive bekommen, dass sich etwas bewegt.“ Schwung wird die ehrenamtliche Initiative brauchen, wenn sie ihr großes Ziel erreichen will, künftig wieder Veranstaltungen im Dicken Turm zu ermöglichen. 2,4 Millionen Euro sind kein Pappenstiel – vor allem dann, wenn sie aus Spenden zu finanzieren sind. Die Turmwächter schreckt das nicht. „Viele erinnern sich noch gut an ganz besondere Momente,die sie im Dicken Turm erlebt haben“, weiß Petra Helmcke. „Für die ist es ein äußerst reizvoller Gedanke, dass dort wieder Veranstaltungen stattfinden können.“ Um zu zeigen, was dort möglich war und früher oder später wieder möglich werden könnte, suchen die Turmwächter derzeit nach alten Fotografien, die in einer kleinen Ausstellung präsentiert werden könnten. Als Architektin kann Svenja Fleckenstein dem Gedanken, die Innensanierung des Dicken Turms in vier Etappen anzupacken, einiges abgewinnen: „Technisch ist das machbar. Wenn man die gesamten Investitionen nicht auf einmal stemmen muss, lassen sich erste Erfolge schneller erreichen, die für die nächsten Schritte anspornen.“
In einem ersten Schritt wollen Stadt, Burgverein und Turmwächter die Burgstube im zweiten Obergeschoss wieder nutzbar machen – 600 000 Euro sind dafür veranschlagt. „Diese Summe scheint uns machbar“, zeigt sich Petra Helmcke optimistisch. „Und wir werden uns kräftig ins Zeug legen, damit wir möglichst rasch vorankommen.“ Klar ist für die Turmwächterin, dass der Dicke Turm eine gute Adresse für alle Esslinger sein soll: „Viele Menschen engagieren sich dafür – dann muss auch die Miete bezahlbar bleiben.“ Damit die Sanierung der Burgstube möglichst vorankommt, wollen Turmwächter und Burgverein dafür sorgen, dass der Spendenpegel rasch steigt. „Wir planen schon einige Aktionen und hoffen auf Unterstützung“, sagt Turmwächter Thomas Weller. dabei denkt er nicht nur an die ganz großen Aktionen – viele kleine Beträge bringen das Projekt auch voran. So wie die einfallsreichen Souvenirs, die die Initiative kreiert hat und die bei der Stadtinfo zu haben sind – der Erlös geht aufs Spendenkonto. Und nebenbei halten die Turmwächter die Esslinger auf allen Kanälen über den Stand der Dinge auf dem Laufenden. Beim Denkmaltag wollen Burgverein und Turmwächter ihre Sanierungspläne vorstellen, um weitere Mitstreiter zu gewinnen. „Und wenn wir noch das eine oder andere Unternehmen begeistern, können wir alle zusammen viel erreichen“, findet Petra Helmcke. „Der Dicke Turm ist ein transkulturelles Denkmal, das alle in Esslingen lebenden Menschen unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund verbindet. Das macht ihn zum idealen Gemeinschaftsprojekt.“
www.dickerturm.com
Pressebericht als PDF:
Turmwächter-Dicker-Turm-Esslinger-Zeitung-Intro-27-Mai-2016
Turmwächter-Dicker-Turm-Esslinger-Zeitung-Bericht-27-Mai-2016